
Im frühen 19. Jahrhundert schrieb ein britischer Gartenarchitekt: “Landscape and Gardening are as distinct (…) as the picture and its frame, (…) one is to playe the eye, the other is for the comfort and occupation of man.”1 Dieser Satz stand wie ein Leitmotiv über einer Epoche der Parkgestaltung, in der man Ausschnitte aus Landschaften in Gärten einzubauen begann. Damit verfolgte man das Ziel, zwischen der Augenweide einer „ungebändigten“ Natur und dem Komfort eines sicheren Erholungsraumes eine Symbiose herzustellen. Z. B. wurden künstliche Wasserfälle in Gartenanlagen oder leicht zu bewältigende Spazierwege entlang natürlicher Wasserläufe angelegt. Die Passerpromenaden in Meran sind ein Baudenkmal aus dieser Zeit. Diese teils aus natürlichen, teils aus künstlichen Bestandteilen bestehende Park-Landschaft wird durch den Begriff „wild-romantisch“ charakterisiert. Die in ihr angelegten Spazierwege führen exakt von einem romantischen Aussichtspunkt zum nächsten, besonders wirkungsvoll sind aber die Stellen, an denen sich das wild fließende Wasser der Passer besichtigen lässt. So konnte das damals noch relativ unsportliche Publikum auf angenehme Weise einen Blick auf die ungezähmte Natur werfen. Neu an diesem Konzept war, dass durch menschliche Eingriffe zurechtgestutzte bzw. mit künstlichen Mitteln aufgebaute Landschaften leicht zugänglich und somit im ästhetischen Sinn gefällig gemacht wurden.