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Bauen im alpinen Kontext oder „In den Bergen baut der Blick“ – Vorwort / Bettina Schlorhaufer

5.10.2013

Für lange Zeit waren die Zentralalpen ein Gebiet, das mental an die Peripherie Europas projiziert wurde. Sie galten als Barriere, als wirtschaftlich kaum erschließbare, wenig Lebensgrundlage bietende Gebiete, weshalb (temporäre) Abwanderung ein ständig aktuelles Thema in der Bevölkerung war. Erst im Lauf der Jahrhunderte entwickelten sich die Zentralalpen von einem Landstrich, der Prägungen von außen eigentlich nur durch den Übergangsverkehr erhalten hatte, zu einem Reiseziel. Mit dem Tourismus ergaben sich jedoch nicht nur neue Einkommensquellen, sondern er förderte auch stellenweise eine radikale Umgestaltung der Landschaft. Es entstanden Sport- und Freizeit-Reservate und mit ihnen eine zunehmende Vernetzung der „Peripherie“ mit den Zentren. Einhergehend mit dem Ausbau der Transit- und Reisewege erfolgte zudem die Ausbeutung der letzten profitablen Ressourcen der Zentralalpen, der Wasserkraft. Mit der effizienten Nutzung der Wasserkraft wurden aber auch bauliche Einrichtungen für die Erzeugung von Strom und seine Fernübertragung notwendig, die das heutige Erscheinungsbild alpiner Landschaften wesentlich beeinträchtigen.

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