In den Jahren nach dem Ersten Krieg waren Österreich und somit auch Tirol von schweren Versorgungskrisen gekennzeichnet, eine Hyperinflation herrschte. 1922 zählte man rund 312.000 Fremde in Tirol, dies war weniger als ein Drittel des Jahres 1913. Investitionen in den Fremdenverkehr sollten erst ab der zweiten Hälfte der 1920er-Jahre die Außenhandelsbilanz der noch jungen Republik Österreich verbessern, und ein regelrechter „Seilbahnboom“ setzte ein. Zwischen 1926 und 1933 wurden in den meisten Bundesländern Seilschwebebahnen gebaut – darunter die Innsbrucker Nordkettenbahn (1927/1928), deren Stationsgebäude von Franz Baumann (1892–1974) seit ihrer Entstehung ungebrochen zu den Meisterwerken des Bauens in den Alpen gehören.
Forschungsprojekt im Auftrag von: Innsbrucker Stadtarchiv-Stadtmuseum
Veröffentlichung: Stadtflucht 10m/s – Innsbruck und die Nordkettenbahn, Roland Kuband (Hg.), StudienVerlag, Innsbruck 2003, S. 85–185 und S. 187–204.