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Im Rahmen von Architekturtheorie produzieren die Studierenden in erster Linie Texte, Bücher, Ausstellungen, Filme und Web-Applikationen. Sie werden eingeführt in die unterschiedlichsten Methoden architektonischer und städtebaulicher Forschung und Vermittlung. Das Wort Theorie geht aus dem altgriechischen Verb „theorein“ hervor, das so viel wie „schauen“ oder „beobachten“ bedeutet. Im Zentrum der Architekturtheorie steht also das Betrachten und Interpretieren von Architektur in allen ihren Aspekten. Wie inzwischen in der Kulturtheorie üblich, beschäftigt sich Architekturtheorie nicht nur mit einem elitären oder kanonisierten Teil der gebauten Umgebung, sondern allgemein mit räumlichen Praktiken. Sie versucht nicht, in eine hypnotische Metaphysik oder komplexe Kosmologien zu flüchten, die dann, zusammengefasst als Katechismus, zu Rezepten für Gebäude führen sollen. Sie versucht, die tatsächlichen, realen Kräfte, welche die Umwelt formen, selbst in ihrer Mittelmäßigkeit zu verstehen. Sie analysiert die Bedingungen, unter denen diese Produktion stattfindet, und stellt Vermutungen über die möglichen sozialen, politischen und kulturellen Auswirkungen spezifischer Interventionen an. Selbstverständlich geht es auch darum, diese architektonischen Betrachtungen und Interpretationen zu kommunizieren. Texte sind dabei ein wichtiges Hilfsmittel. Sie sind aber nicht die einzige Möglichkeit, die Wahrnehmung von Architektur zu kommunizieren: Dazu dienen auch Zeichnungen (Grundriss, Schnitt und Ansicht), Bilder, Filme, Modelle, Vorträge und Gespräche. Immer in dem Bewusstsein, dass keines dieser Medien irgendwie im Stande sein könnte, die direkte Erfahrung von Gebäuden und räumlichen Situationen vollständig zu vermitteln. Architekturtheorie ist Teil von unterschiedlichen sozialen, ökonomischen, politischen und ästhetischen Diskursen. Sie initiiert selbst auch Diskurse und reagiert darauf, bestätigend oder indem sie Auswege aus einem unbefriedigenden Status quo sucht. Eine solche kritische Architekturtheorie reduziert nicht Träume auf Fakten, sondern formuliert – nach Bruno Latour – auf Grundlage dieser Fakten Dinge von Belang: „Der Kritiker ist nicht derjenige, der entlarvt, sondern der, der versammelt. Der Kritiker ist nicht der, der den naiven Gläubigen den Boden unter den Füßen wegzieht, sondern der, der den Teilnehmern Arenen bietet, wo sie sich versammeln können. Der Kritiker ist nicht der, der beliebig zwischen Antifetischismus und Positivismus schwankt wie der betrunkene Bilderstürmer von Goya; vielmehr ist er derjenige, für den, was konstruiert wird, zerbrechlich ist und der Pflege und der Vorsicht bedarf.“ Nur aus diesem Verständnis heraus können ArchitektInnen und StadtplanerInnen die Zukunft zurückerobern.

Sagen, Mythen, Märchen / Michael Schodterer

Um der Frage zu begegnen, ob Medien den Raum banalisieren, oder ihn bereichern, ist es von Vorteil sich damit zu beschäftigen, ob diese Problematik eine Neue ist. Im Laufe dieser Arbeit wird eine Taxonomie entworfen, die versucht, verschiedene Verhältnisse und Relationen von medialem und realem Raum aufzuzeigen und einzuordnen. Inwieweit dieses räumliche Spannungsfeld mit Sage, Mythos […]

Arkitektapontlingvo – Die Brückensprache der Architektur / Stephanie Fabich

Als die Welt noch einerlei Zunge und Sprache hatte, haben die Menschen den Beschluss gefasst, eine Stadt mit einem Turm zu bauen, der bis in die Wolken reichen sollte. Den Turm sollte man von weit her sehen können, sodass die Menschen nicht auf der ganzen Welt verstreut sein würden, sondern wüssten, wo sie hin gehörten. […]

The Future Language of Architecture

The Future Language of Architecture ist ein Science Fiction Projekt im wahrsten Sinne des Wortes. Es ist zum Teil ein theoretisches und zum Teil ein rein spekulatives Projekt. Dabei wurden Texte lesen und selbst geschrieben, aber auch Bilder produziert und damit versucht, die Texte hinter sich zu lassen. Es gab zwei Anlässe für dieses Projekt: […]

Raumstrukturen der Siedlerhäuser / Melanie Biller

„Die Siedlerbewegung der zwanziger Jahre ging aus einer Bewegung ursprünglich „wilder Siedler“ hervor, die nach dem Ende des Ersten Weltkriegs – zumeist im Wienerwald – illegale Behausungen errichteten. Im September 1920 besetzten obdachlose Kriegs­ beschädigte, die ihr Schicksal nach dem Krieg selbst in die Hände nahmen, das Gelände des Lainzer Tiergartens, das nach Kriegsende in […]

Individualismus statt Standardisierung? / Elisabeth Fluckinger

Mein Buch gibt eine ausführliche Zusammenfassungen von relevanten Texten die für meine Zukunftsthese von Bedeutung sind, um dem Leser ähnliche Voraussetzungen zu geben, wie ich sie hatte und um die Zusammenhänge der jeweiligen Texte untereinander und in Bezug zu stellen. Es werden Vergleiche gezogen, Gemeinsamkeiten aber auch Unterschiede aufgezeigt und immer wieder Bilder zur Veranschaulichung […]

Phänomenologie der Kapsel / Frederic Chapman

Uns beschäftigt die Frage nach einer zukünftigen Sprache der Architektur, die Suche nach einer „Future language of Architecture“. Im Kontext eines utopischen bzw. dystopischen Ausblickes wird anhand von zahlreichen Blickwinkeln und Perspektiven das architektonische Phänomen der Kapsel, Sphäre, Blase sowie Zelle, von seiner singulären Erscheinung hin zu ihrem Konglomerat, im Sinne eines Schaumes das urbane […]

Margarete Schütte-Lihotzky und das neue Frankfurt / Sabrina Pellini

Die Wienerin Margarete Schütte-Lihotzky war die erste Frau, die in Österreich Architektur studiert hatte und sich bereits früh auf den sozialen Bereich der Architektur spezialisierte. Sie arbeitete von 1920 bis 1926 in verschiedenen Siedlerämtern für die Wiener Siedlerbewegung, deren Ursprung durch wilde und illegale Siedlungen gelegt wurde und den Wiener Wohnbau Anfang der 1920er-Jahre einleitete.Nach […]

Siedler im 14. Bezirk / Sabrina Pellini

Ist die Wiener Siedlerbewegung ein Meilenstein inder Architekturgeschichte, welcher bis dato noch zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt wurde? Sollten die Entwicklung, Ideen und Fallbeispiele der Siedlerbewegung für die zukünftige Architektengeneration zum Pflichtprogramm des Studiums gehören? Was kann man von dieser Bewegung für die Entwurfsprozesse lernen, oder fehlt es in mancherlei Hinsicht an Komplexität und Anwendungspotenzial? Dies […]

Picture You gettin‘ down and I‘ll picture You… / Daniel Link

Auf der Suche nach einer zukünftigen Sprache der Architektur bestand der erste Schritt in einem Blick in die Vergangenheit. Als Ausgangspunkt stehen so die beiden Autoren Charles Jencks und Jean Baudrillard im Mittelpunkt der Betrachtung. Während die Analyse des Blogs, als zeitgenössischem Medium, inhaltlich nicht zielführend war, so war es doch der Blick in die […]

Bunker of Speed-Society / Marc Alexander Götsch

Für das folgende Buch Bunker of Speed-Society habe ich eine These aufgestellt, welche eine gesellschaftlich-architektonische Zukunftsvision beschreibt. Es ist eine Vision der Extremen, die mit dem Phänomen von Geschwindigkeit spielt, ja sogar eine Geschwindigkeitsabhängigkeit offenlegt. Der Bunker ist eine Gegenmaßnahme zur Geschwindigkeit in der Gesellschaft und das endgültige Schutzstadium. Folgende Überlegungen haben zum Titel „Bunker […]

Nature is not enough / Paul Fischnaller

Dieser Beitrag ist leider nur auf Englisch verfügbar.

Der Wandlungsprozess von den frühen genossenschaftlich organisierten Siedlungen zum kommunalen Wohnungsbau / Kerstin Enn

Die Wiener Siedlerbewegung ist ein Beispiel einer sozialen Bewegung, das zeigt, wie Menschen, die durch eine Notsituation gezwungen werden sich selbst zu helfen alternative Lösungsansätze entwickeln. Die frühe Wiener Siedlerbewegung war eine der bedeutendsten Volksbewegungen in Wien nach dem 1. Weltkrieg. Sie brachte nicht nur ein alternatives Bauprogramm hervor, sondern reichte durchaus weiter – sie […]

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