Wie veränderte sich Las Vegas in der Zeit zwischen 1972 und heute? Basierend auf dem bekannten Werk „Learning from las Vegas“ von Robert Venturi, Denise Scott Brown und Steven Izenour, versucht das vorliegende Buch jene Ursachen aufzudecken, die dafür verantwortlich zeichnen, dass die Stadt aus dem Jahre 1972 fast nicht wiederzuerkennen ist.
Das enorme Wachstum der Bevölkerung und der bebauten Fläche ist genauso interessant wie die Verdichtung am Strip. Die einstige Autostadt ist heute auch auf Fußgänger ausgerichtet und das Glücksspiel ist bei weitem nicht mehr die einzige Attraktion. Die Stadt selbst wurde zur eigentlichen Attraktion, oder wie sie sich selbst nennt, zur „Entertainment City of the World“.
Ein weiterer, passenderer Namen für Las Vegas wäre „Risk City of the World“, denn diese spannende Stadt birgt auch Risiken, man kann hier viel gewinnen, aber auch verlieren. Das Risiko gehört seit der Stadtgründung untrennbar zu Las Vegas, zum einen durch die Kasinos, zum anderen hat die Stadt auch in anderen Gebieten einen eigenen Umgang mit Risiken entwickelt.
Wie veränderte sich die Symbolsprache? Heute sind kaum noch dekorierte Schuppen und Enten erkennbar. Meist handelt es sich um Milliarden Dollar teure Immobilien, die nach der Themen-Ära, welche von 1989 bis 2005 reichte, immer anonymer wurden. Es entstand ein neuer Gebäudetyp, die „Generic Mega Volumes“, die das Erscheinungsbild durch ihre neutrale Bauweise einmal mehr veränderten. Sie bieten aber auch neue digitale Möglichkeiten, indem sie mit anpassungsfähigen und digital bespielbaren Fassaden und Monitoren aufwarten.
Die finale Frage aber lautet: Was können wir heute noch von Las Vegas lernen? Nach mehreren Besuchen in Las Vegas wurde mir klar, dass auch nach über 40 Jahren immer noch einiges von Las Vegas übernommen werden kann, sei es nun Symbolik, Zeichensprache oder Städtebauliches. Die einstige Kleinstadt, die vor 120 Jahren noch nicht einmal existierte, ist heute erfolgreicher als jede andere Stadt in den Vereinigten Staaten.