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Das Spiegelstadium im Stadion / Angelika Schnell

6.06.2008

Wenn von medialen Räumen die Rede ist, denkt man sogleich an Räume, die von hochentwickelten Technologien erstellt worden sind und deren kulturelle Bedeutung alleine schon deshalb außer Frage steht. Dem Medium Fernsehen hingegen, populär und ohne erkennbaren künstlerischen oder wissenschaftlichen Anspruch, wird in diesem Zusammenhang nur selten Beachtung geschenkt. Gleichwohl entstehen auch im Fernsehen und durch das Fernsehen mediale Räume, die denkwürdig genug sind, um genauer untersucht zu werden. Sie sind nämlich mediale Räume im doppelten Sinn, da sie zum einen durch technische Medien erstellt werden und zum anderen ausschließlich durch „Mediation“, also durch Kommunikation überhaupt erst präsent werden. Mediale Räume im Fernsehen sind weniger das Ergebnis einer raffinierten technischen Idee, eines mathematischen Kalküls oder einer phantasievollen Simulation, sondern entstehen aus den verschiedenartigen räumlichen und zeitlichen Überlagerungen und Überschneidungen, wenn die Bilder und Töne hin- und her gesendet werden, gewissermaßen eine Art TV-Cyberspace, der indirekt hergestellt wird, als Raum oder Räume, die sich zwischen den verschiedenen Orten, Zeiten oder Personen auftun.

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