Von 1926 bis 1930 notiert Sergej Eisen- stein Ideen und bildhafte Szenen für ein Drehbuch zu Glass House, dessen ‘Haupt- darsteller’ ein gläserner Wolkenkratzer mit Wohnungen und Büros sein sollte. Wahrscheinlich inspirierte ihn eines der beiden Glashochhäuser von Mies van der Rohe (1919 bzw. 1921) zu diesem Film- projekt, das genau wie diese nie realisiert wurde. Während Mies jedoch vor allem die konstruktiven und ästhetischen Be- sonderheiten seiner Glashäuser heraus- stellt, ist der Filmregisseur von den un- geahnt dramatischen Wirkungen der völligen Transparenz eines Gebäudes eingenommen, insbesondere weil in sei- nem Glass House nicht nur die Wände und die Außenhaut aus Glas sein sollen, sondern auch die Fußböden.
Zuerst erschienen in: 144/145 ARCH+, Aachen, Dezember 1999