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Der Architekt als Mittelfeldstratege / Bart Lootsma

6.06.2008

Es gab eine Zeit, da große Fußballer wie Günther Netzer und Willem van Hanegem die ‘Architekten auf dem Mittelfeld’ genannt wurden. Sie spielten nicht nur brilliante Pässe, die direkte Ergebnisse zur Folge hatten, sondern waren auch in der Lage, ein Spiel zu lesen und für sich zu gestalten, das Tempo zu steigern oder zu drosseln und mit einem eindringlichen Blick, einer beiläufigen Körperbewegung oder einem Dribbler ihre Mitspieler zu dirigieren. Im heutigen Fussball sind die ‘Spielmacher’ (warum wird dafür auch in anderen Sprachen oft das deutsche Wort gebraucht?) dieses Kalibers so gut wie ausgestorben – selbst Zinedine Zidane spielt nicht so dominant und konstant wie Netzer und Van Hanegem. Die wirklich großen Mannschaften haben heutzutage mehrere Spieler, die je nach Situation eine Weile eine dominantere Rolle erfüllen, um beim nächsten Match nicht weiter aufzufallen, auf einer ganz anderen Position zu spielen, oder sogar ganz auf der Bank zu sitzen.

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