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Individualisierung / Bart Lootsma

18.01.2009

Spätestens seit den sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts ist die Individualisierung ein implizites, heimliches Movens des achitektonischen Diskurses. Die Herangehensweise an dieses Phänomen hat sich jedoch im Laufe der Zeit entscheidend verändert. In den Sechzigern, Siebzigern und Achtzigern betrachtete man Individualisierung als ein Ziel, das bewußt angestrebt werden mußte – und viele sehen das auch heute noch so. Die Hauptaufgabe der progressiven Architektur bestand also darin, ästhetische und organisatorische Unterschiede zu finden und zu erzeugen, ja sogar darin, solche Unterschiede bewußt zu provozieren. In Zukunft, und diese Zukunft hat bereits begonnen, wird Individualisierung etwas sein, mit dem man sich auseinandersetzen muß, dem man Rechnung zu tragen hat. Es ist heute eine immense Aufgabe, weil, so Ulrich Beck, ‚jeder Versuch mit einem neuen Konzept sozialen Zusammenhalt zu erzeugen, von dem Wissen ausgehen muss, dass Individualismus, Vielfalt und Skeptizismus tief in der westlichen Kultur verankert sind’.

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