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Sehnsuchtsarchitektur / Melanie Frauenhoffer

19.06.2013

Fundamentals ist der Titel und das Hauptthema der Architekturbiennale in Venedig 2014, der Kurator dieser Architekurausstellung, Architekt Rem Koolhaas, unterstellt, dass jeder Architekt ‚anytime, anywhere’ unvermeidliche, unveränderliche Elemente gebraucht wie Tür, Boden, Decke, und so weiter. Das gemeinsame Thema für die Nationenpavillons heißt Absorbing Modernity: 1914 – 2014 und beschäftigt sich mit der Evolution der nationalen Architekturen der letzten 100 Jahre, also seit dem Beginn des Ersten Weltkrieges. Koolhaas spricht die Vermutung aus, dass sich spezifische und lokale Architekturen im Rahmen der Globalisierung aufgelöst haben und damit nationale Identitäten mehr oder weniger austauschbar geworden sind. Dabei behauptet er, dass nationale Traditionen nur bis zum Anfang des Esten Weltkrieges Sinn machen, da er diesen als Anfang der Globalisierung und der damit verbundenen Auflösen des Nationalstaates wahrnimmt. Aus dieser These heraus bekräftigt er seine Aussage, dass jede national oder regional geprägte Tradition nach 1914 eine Erfindung, ein Konstrukt und Propaganda wäre.

Koolhaas’ Ideen und Unterstellungen sind der Ausgangspunkt dieses Buches. Auf Basis eines Zufallsverfahren wurden Bohnen auf eine Landkarte von Tirol geworfen und dadurch Gebiete ganz beliebig bestimmt, an denen eine Standortbesichtigung und eine Erhebung wiederkehrender Merkmale vorgenommen wurde.

Die folgende Arbeit setzt sich mit dem Thema „Sehnsuchtsarchitektur auseinander. Dabei wird sich klären, ob die These von Koolhaas im Sinne der stetigen globalen Angleichung und Vereinheitlichung gebauter Strukturen bestätigt oder widersprochen wird.

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