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Architektur mit den Winden

Architekt Gion A. Caminada hat im Kanton Graubünden ein Werk geschaffen, das wie kein anderes in wechselseitiger Beziehung mit den sozialen und ökonomischen Prämissen des Ortes Vrin in der Val Lumnezia sowie den traditionellen Bautechniken und Lebensgewohnheiten seiner Bewohner entstanden ist. Die Cultural-Landscape-Studies über Vrin zeichnen die Entwicklung einer bis in die jüngere Vergangenheit „mittelalterlich“ geprägten Landschaft zu einer „Architektur-Landschaft“ nach, die selbst nach der bevorstehenden Energiewende die lokale Bevölkerung relativ autark versorgen können wird. Die Untersuchungen wurden mit Fotografien von Lucia Degonda versehen in einer wissenschaftlichen Publikation zusammengefasst sowie im Rahmen einer Wanderausstellung international präsentiert.

Die Fotografien, die Lucia Degonda für das Projekt schuf, entsprechen nicht der Auffassung von konventioneller Architekturfotografie. Im Sinn von Adolf Loos’ „Regeln für den, der in den Bergen baut“, in denen es heißt: „Denke nicht an das Dach, sondern an den Regen und den Schnee“, wurden die vielfach preisgekrönten Bauten Caminadas unter der Last des Schnees, in der winterlichen Dämmerung oder in der kargen, herbstlich gefärbten Landschaft abgelichtet. Mit dieser ungewöhnlichen Form von Architekturfotografie sollte ein wichtiges Anliegen des Gesamtprojekts „Architektur mit den Winden“ vermittelt werden. Aus den Bildern sollte nämlich die abgeschiedene Lage des Ortes, die winterliche Kälte und Dunkelheit, die Entbehrungen, denen Mensch und Tier hier ausgesetzt sind, auf eine sachlich-dokumentarische, mit den realen Bedingungen übereinstimmende Weise hervorgehen.

Gesamtprojekt im Auftrag von: Kunst Meran/Merano arte

http://www.kunstmeranoarte.org/de/projekte22_1.htm

http://www.quart.ch/monografien-de.php?nID=79

http://www.nextroom.at/publication.php?id=678

Lucia Degonda: http://www.fotoszene.gr.ch/fotografen.php?id=31&s=1

Gion A. Caminada Cul zuffel e l’aura dado („Architektur mit den Winden“)

2. erweiterte Auflage 2018, Quart Verlag, Luzern (hrsg. von: Bettina Schlorhaufer) Architekt Gion Caminada hat im Kanton Graubünden ein Werk geschaffen, das wie kein anderes in wechselseitiger Beziehung mit den sozialen und ökonomischen Prämissen des Ortes Vrin in der Val Lumnezia sowie den traditionellen Bautechniken und Lebensgewohnheiten seiner Bewohner entstanden ist. Seit der ersten Präsentation seiner Arbeiten in der […]

Cul zuffel e l’aura dado – Architektur mit den Winden. / Bettina Schlorhaufer

Unter den Architekten und Architekturinteressierten, die sich mit alpinen Kulturlandschaften auseinander setzen, ist der Name Gion Caminada schon seit längerer Zeit ein Begriff. Bei ihren Recherchen über die Entwicklung der Berggebiete stießen sie auf ein abgelegenes Dorf in Graubünden, das sogar seinen eigenen Architekten hat – Vrin in der Val Lumnezia in der Nähe von […]

Pressestimmen

Pressestimmen zu Caminadas architektonischen Visionen für Vrin/Graubünden.

Cul zuffel e l’aura dado

Architektur mit den Winden oder Architektur in den Stürmen? Eine Nachbetrachtung über Vrin im Jahr 2015  In seinem Band „Orte und Nicht-Orte“, aus dem in der Erstausgabe von „Cul zuffel e l‘aura dado“ (Luzern, 2006) schon zitiert wurde, schreibt Marc Augé, dass Historiker heute oft an der Geschichte zweifeln, „weil sie spüren, wie schwer es geworden ist, […]

„Etwas tun, um das Leben ein bisschen erträglicher zu machen“ / Bettina Schlorhaufer

Gion A. Caminada im Gespräch mit Bettina Schlorhaufer: Ich habe gelesen, dass es in der Schweiz heißt, das Material Holz begleitet den Menschen von der Wiege bis zum Sarg. Denkst du in bestimmten Momenten beim Entwerfen noch immer wie ein Schreiner? – In meiner Ausbildungszeit als Schreiner gab es keine spezialisierten Betriebe, die nur Tische oder […]

„Es müssen neue Optionen in Alltagskultur eingehen und sich darin auflösen“

Gion A. Caminada im Gespräch mit Bettina Schlorhaufer, Sommer 2015  Vor etwas mehr als zehn Jahren, im Jahr 2004, haben wir das letzte Gespräch für dieses Buch geführt. Nun ist die Entscheidung gefallen, das bestehende Buch zu erweitern und diese Fortsetzung wieder mit einem Interview zu beginnen. Unser Gespräch soll drei Themen gewidmet sein: Vrin, deinem neuen Projekt […]

Mädcheninternat „Unterhaus“, Disentis/Mustér / Bettina Schlorhaufer

Noch immer assoziieren viele Leute mit Internaten Orte fern der Heimat, an denen junge Menschen alles andere als behaglich wohnen. Dieses Verständnis geht auf die spätestens seit dem 19. Jahrhundert gebräuchliche Definition von „Internat“ und ihr etymologisches Naheverhältnis zum Begriff des „Internierens“ zurück. Damals stand das Wort „Internat“ für eine Lehranstalt, in der die Zöglinge […]

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