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Arkitektapontlingvo – Die Brückensprache der Architektur / Stephanie Fabich

1.07.2012

Als die Welt noch einerlei Zunge und Sprache hatte, haben die Menschen den Beschluss gefasst, eine Stadt mit einem Turm zu bauen, der bis in die Wolken reichen sollte. Den Turm sollte man von weit her sehen können, sodass die Menschen nicht auf der ganzen Welt verstreut sein würden, sondern wüssten, wo sie hin gehörten. Doch Gott befürchtete, der Hochmut der Menschen würde ihnen alles möglich machen, was sie sich vornehmen würden und bestrafte sie mit der Verwirrung ihrer Sprache und ihrer Zerstreuung über die ganze Welt. Im Fokus der Betrachtung meiner Arbeit steht der globale Austausch von Architektur, der als Kommunikationsprozess zwischen den Architekten und den Rezipienten angesehen wird. Ziel ist es daher, der einst gestifteten Sprachverwirrung auch in der Architektur entgegenzuwirken, in dem diese weltweit auf derselben Grammatik basiert, sodass die Menschen überall dieselben Voraussetzungen haben, ihr gebautes Umfeld lesen und verstehen zu können. Um eine solche Grammatik zu entwickeln, dient mir die postmoderne Architekturtradition als Zwischenschritt, die in meinem Ansatz eine Evolution durch die Erweiterung um die grammatikalische Grundlage der Plansprache Esperanto erfährt. Die Zukunft der sprachlichen Artikulation der Architektur liegt in der arkitekta pontlingvo, der Brückensprache der Architektur. Den Grundstein jener Brücke, zwischen Architekten und Rezipienten, halten Sie mit meiner Arbeit in Händen.

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